Montag, 12. November 2012

30 für 90 = 1 Punkt

Leider hab ichs verpennt, hier in der letzten Zeit weiterzumachen, aber ich versuche das jetzt in Zukunft regelmäßiger zu tun!!

Auf geht's!!

Dass wir mit unserem Fanclub einen Bus mieten würden, war schnell klar, als die Reise beim Fanprojekt so schnell ausgebucht war, dass man gar nicht so schnell gucken konnte!
Also Bus gemietet, Mitfahrer gesucht und dann hiess es.. warten, warten, warten! Warten auf den 7.11.2012!

Jaaaa! Endlich war es soweit.. auf gings zum zweiten Auswärtsspiel in der Europaleague-Gruppenphase. Abgeholt wurden wir bei uns in Ratingen-Lintorf am Schulzentrum. 21 begeisterte Borussen ( 12x Ratinger Rauten + 9 sonstige Mitfahrer) waren bereit!



warten auf den Bus


21:30 Uhr.. Endlich Abfahrt! Über A44,52,61 ging es noch vorbei am in grün strahlenden Borussia-Park, ab Richtung Süden!
Nach ein wenig Kurverei in der Eifel und kurzzeitigem Orientierungsverlust unseres Busfahrers, erreichten wir dann kurz nach Mitternacht die Grenze zu Luxemburg. Schnell hindurch und schon waren wir in Frankreich, wo uns freudestrahlend kurz hinter der Grenze bereits das erste Atomkraftwerk begrüßte.

Relativ Ereignislos verlief dann die weitere Fahrt über Frankreichs Autobahnen. Den ersten und einzigen "Stau", wenn man das so nennen will, hatten wir erst morgens um halb 8 in Lyon - Berufsverkehr. Es war gerade hell geworden. ca eine Stunde später war dann nochmal ein Stop angesagt. Nach viel Bier, wenig Schlaf und Hot-Dogs, welche 2 der Mitfahrer bereiteten (ohne Gürkchen meiner Meinung nach ein No-Go :-) ) freuten sich alle drauf, das örtliche Toilettenhäuschen mal eben zum Frischmachen zu benutzen!


mmhh...Zähneputzen kann wirklich toll sein!

Danach ging es dann eigentlich weiter wie vorher.. ein paar Bierchen flossen direkt wieder die Kehle runter. Und dann war es endlich soweit.. nach knapp 13 Stunden fahrt blitzte es am Horizont blau auf.. das Meer! Aber angekommen waren wir noch immer nicht. Vorher hatten wir noch das Vergnügen, ein kleines Malheur "mitzuerleben".


"Malheurchen"

Das Navi des Busses lenkte uns vorschriftsmässig Richtung Strand. Dazu muss man wissen: Marseille wird Kulturhauptstadt 2013 und ist eine einzige riesige Baustelle. Geleitet vom Navi fuhren wir durch die Stadt schon am Hafen vorbei, plötzlich führte die Strasse auf einen Tunnel zu, an dem folgende Warnungen standen: "MAX. Höhe: 3,2m, MAX Gewicht: 3,5t"
Beides für einen Reisebus ziemlich blöde.
Trotzdem versuchten unsere Busfahrer da durchzukommen. Auch blöde, weil klappte natürlich nicht. Zu Ihrer Entschuldigung muss man sagen: Vorher stand da nix, und die einzige Möglichkeit direkt vor dem Tunnel noch rechts dran vorbeizufahren, war mit Hütchen und einer Baustellenschranke gesperrt. Naja..trotzdem hiess es: Rückwärtsgang rein und mit Warnblinklicht langsam zurück. Mit einem Mitfahrer regelte ich den Verkehr dann so, dass wir soweit zurückfahren konnten, dass wir rechts auf diese Baustellenstrasse ausweichen konnten. 

Mittlerweile war unser Treiben aber natürlich nicht unbemerkt geblieben, ein französisches Baustellenfahrzeug kam herbei. Auf franzenglisch dann irgendwie verständigt, so dass wir netterweise die Strasse rechts benutzen durften, und für uns freigemacht wurde.



Verkehrsregelung in Marseille

Freundliche Straßenwacht



 Aber leider waren es nicht nur die freundlichen Mitarbeiter der Strassenwacht, die uns "zu Hilfe" kamen.. 


Tatü Tata

Der, wie sich dann aber doch rausstellte freundliche Polizist (der erstaunlicherweise richtig gut englisch sprach), war erst n bisschen grob.. als er dann aber die 90€ für seinen ausgestellten Strafzettel bekommen hatte, wurde er sogar richtig freundlich. Ne Quittung für den Strafzettel haben wir aber in der Tat bekommen. Und wir waren auch nicht der einzige Bus in den vergangenen Tagen, der die Ehre mit dem Gesetzeshüter hatte :-)


Endlich da


Irgendwann ging es dann doch weiter.. und kurz vor 13 Uhr nach ca 15 Stunden Fahrt, endlich am Ziel.
Plage du Prado in Marseille, Treffpunkt aller Borussen in Marseille. Und empfing uns etwa tristes Novemberwetter? Mitnichten! 18°C und Sonnenschein liessen nicht den Eindruck aufkommen, es sei Mitte November. Et liess sich also janz jut aushalten!


Da simmer!

Also auf zum Strand, wo wir dann ca. 3 Stunden Zeit hatten um eins der beeindruckensten Erlebnisse mitzumachen, die ich auf Auswärtstouren erlebt habe.. ( ich war in Kiew nicht dabei und kann den Fanmarsch da deshalb nicht beurteilen)

Um 16 Uhr gings dann los in Richtung Stade Vélodrome.. für die 2km brauchten wir ca 1,5 Stunden.. aber es war einfach beeindruckend, mit knapp 3500 Borussen singend und klatschend durch die Stadt zogen.
Leider gab es aber auch hier wieder ein paar unverbesserliche, ich nenn sie mal Idioten, die nix besseres zu tun hatten, als Bier und sonstiges auf die Polizisten zu werfen, unmittelbar bevor der Marsch dann losging.
Warum wir nicht über die Straße gehen durften/sollten, sondern lieber über den Bürgersteig, vorbei an parkenden Autos, wurde uns zwar nicht klar.. aber das Werfen von irgendwelchen Gegenständen führt im Allgemeinen nicht zur Meinungsänderung von Polizisten :-)


Fertich machen fürn Strand

Die Reisetruppe 

Borussenversammlung am Strand

Fanmarsch, auf gehts!

Die Seele brennt!

Als wir dann endlich im Stadion waren, war schnell zu erkennen, wer bei diesem Spiel die Stimmgewalt haben sollte. Nur ca. 12500 Zuschauer waren insgesamt anwesend, die Borussenfans jederzeit laut und stimmgewaltig.

Mir persönlich kam das Stade Vélodrome kleiner vor, als es im TV wirkt.. und überraschend war es allemal, dass so wenig Fans von OM anwesend waren. Was uns natürlich aber im Nachhinein schon geholfen hat, unsere Mannschaft so nach vorne zu peitschen, dass es doch noch zum verdienten Ausgleich in letzter Sekunde gereicht hat.

Über das Spiel will ich an dieser Stelle gar nicht mehr viel Schreiben, ich denke  an anderer Stelle ist das schon zur Genüge getan worden.


Heimwärts


Was wirklich anstrengend und nervig war: Nach dem Spiel noch eine dreiviertelstunde im Block ausharren zu müssen.. So lange dauerte es, bis wir dann endlich zurück zu unseren Bussen durften. Auch an den Bussen dauerte es dann noch knapp 20 Minuten, bis sich die Polizeikolonne dazu bereit erklärte, die Busse schnell aus der Stadt Richtung Autobahn zu geleiten. Das allerdings ging dann wieder relativ schnell.

Im Bus auf der Rückfahrt war im Grunde nur Schlafen angesagt. Alle waren kaputt vom langen Tag. Selbst bei den eingelegten Pausen trauten sich erst am Morgen in Luxemburg alle aus dem Bus.

Nach insgesamt 30 Stunden Fahrt für 90 Minuten Fussball, und mit einem Punkt in der Tasche, die uns weiterhin das Überwintern im Europacup ermöglicht, waren wir am Freitag Mittag wieder am Ausgangspunkt. Hinter uns lag eine verdammt witzige Tour, mit einer super Truppe die jede Menge Spass hatte.

Mit der Truppe kanns gerne wieder auf Tour gehen, darauf ein kräftiges:

"C'est bon, c'est bon, Géramont Géramont!!"

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